Albanien steht schon seit so langer Zeit auf unserer Bucket Liste. Aufgrund der Entfernung hat es sich für uns jedoch mit dem Van für maximal drei Wochen Urlaub am Stück nie gelohnt.
Alsdie Entscheidung Fulltime Vanlife gefallen war, wussten wir sofort, Albanien wird eines der Länder für das wir uns besonders viel Zeit nehmen möchten.
Und was sollen wir sagen, das Balkanland hat uns so sehr berührt und ist bis heute das schönste Land unserer Reise. Wir wussten irgendwie bereits vorher, dass wir noch lange davon träumen werden aber das es uns so umhaut, damit haben wir nicht gerechnet.
Selten haben wir so gastfreundliche und herzliche Menschen erlebt, haben solch traumhaft schöne Spots zum Wildcampen gefunden und von der atemberaubenden und teils unberührten Natur ganz zu schweigen. Der Tourismus steckt hier noch komplett in den Kinderschuhen, was es für uns so spannend und vor allem echt gemacht hat. Wir waren im Oktober, also in der absoluten Nachsaison da und hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter und trotzdem viele Strände und Wanderwege ganz für uns alleine. Wir zeigen euch unsere Highlights Albaniens, unsere Kosten fürdrei Wochen, die schönsten Plätze zum Wildcampen und Vieles mehr.
Die wichtigsten Infos für eine Reise nach Albanien
Einreise
Für uns ging es von Nordmazedonien aus über die Grenze nach Albanien. Da sich die Bestimmungen zur Einreise aktuell ständig ändern können, empfehlen wir vor Reiseantritt immer nochmal die entsprechende Seite des Auswertigen Amtes zu lesen. Allgemein werden die Ausweisdokumente und Fahrzeugpapiere benötigt und ganz wichtig, die grüne Versichertenkarte (bzw. mittlerweile die Weiße). Sollte Albanien hier nicht mit eingeschlossen sein, kann man auch direkt am Grenzübergang eine Versicherung abschließen.
Vignette & Maut für Albanien
In Albanien gibt es keine Vignette und es können sowohl die Autobahnen als auch die Schnellstraßen kostenfrei genutzt werden. Es gibt nur eine gebührenpflichtige Ausnahme, das ist der Kalimash-Tunnel.
Geld und Währung
In Albanien wird mit dem Lek gezahlt. Ein Euro beträgt derzeit (Stand 1/22) 121,45 Lek. An vielen Stellen kann jedoch trotzdem mit Euro gezahlt werden, vor allem weil die Nachbarländer Griechenland, Montenegro und Kosovo bereits den Euro haben. Es empfiehlt sich in jedem Fall genügend Bargeld dabei zu haben, weil es vor allem in abgelegenen Regionen nur sehr wenige Geldautomaten gibt. Als wir vor Ort waren, war der Sprit und auch Essen gehen extrem günstig, die Preise im Supermarkt hingegen sind ähnlich wie bei uns. Entsprechend waren wir für unsere Verhältnisse relativ oft Essen, weil sich selber Kochen oftmals schlichtweg nicht gelohnt hat.
Albaniens Straßenverhältnisse
Wir würden die Straßenverhältnisse in Albanien als wechselhaft bezeichnen. Von perfekt asphaltierten Hauptstraßen, bis hin zu den größten Schlaglöchern die wir jemals gesehen haben, war wirklich alles mit dabei. Eine Woche bevor wir in Albanien waren, gab es tagelang sinnflutartige Regenfälle, entsprechend waren viele Straßen schlammig und mit unserem 41 Jahre alten Kastenwagen nicht passierbar, im großen und ganzen haben wir aber mit kleinen Hindernissen all unsere Ziele erreicht. In jedem Fall sollte man sich auf eine rasante Fahrweise der Albaner einstellen (Vorfahrtsregeln gibt es quasi nicht), was speziell in den Städten teilweise nicht ohne sein kann und man muss außerdem immer mit Schafherden oder auch Fußgängern auf der Schnellstraße rechnen.
Wildcampen und Freistehen in Albanien
Albanien ist eines der wenigen Mittelmeerländer, in denen Wildcampen fast überall möglich und auch toleriert wird. Wir fanden es ein wahres Paradies zum Freistehen. Evtl. lag es auch daran, dass wir zur absoluten Nebensaison da waren (viele Campingplätze hatten bereits geschlossen) aber in den drei Wochen waren wir nur zweimal auf einem Campingplatz und das auch nur weil wir in Städten waren. Solange man nicht in Naturschutzgebieten steht, ist auch Lagerfeuer eigentlich überall möglich. Wie immer gilt auch hier beim Wildcampen, den Platz im Idealfall sauberer zu hinterlassen als man ihn vorgefunden hat.
Tirana – Albaniens Hauptstadt
Tirana, die Hauptstadt Albaniens fanden wir um ehrlich zu sein kein Highlight (darum gibt es auch so gut wie keine Fotos), ein paar Sehenswürdigkeiten wollen wir euch aber trotzdem nicht vorenthalten. Viel schöner war der Platz auf dem wir übernachtet haben. Etwas außerhalb der Stadt gibt es eine wahnsinnig nette Familie, die ihren Garten für Camper zur Verfügung stellt (zu finden in park4night). Als wir dort ankamen wurden wir von “Mama” unglaublich herzlich begüßt und bekamen direkt eine Führung durch den riesigen Gemüsegarten. Zurück kamen wir mit Bergen von Auberginen, Paprikas, Chilis & Eiern im Gepäck. Für ein paar Euro wurden wir von ihrem Sohn in die Stadt gebracht und auch wieder abgeholt und konnten so den Van stehen lassen und mussten in der Stadt nicht auf Parkplatz Suche gehen.
In der Innenstadt ist der zentrale Platz von Tirana kaum zu verfehlen und sozusagen das Herzstück der Stadt. Mittlerweile ist der Platz eine Fußgängerzone mit jeder Menge Cafes, Restaurants und Bars. Schön fanden wir den Basar, der zu Fuß in 10 Minuten vom zentralen Platz zu erreichen ist. Eine Gegend mit vielen Geschäften und einer großen Markthalle, wo es von frischem Obst & Gemüse über Gewürze, Taschen und Stoffe wirklich alles gibt.
Bovilla Reservoir
Etwa 45 Minuten entfernt von Tirana liegt der wunderschöne Bovilla-See, einer der größten Süßwasserreservoirs in Albanien und noch dazu ein absoluter Geheimtipp. Die Gegend rund um den See ist ein wahres Paradies zum Wildcampen und so wurden aus einer geplanten Nacht direkt vier Tage. Ein weiterer Grund warum wir ein paar Tage länger geblieben sind, war die etwas abenteuerliche Anfahrt. Um zu dem 4,6 Quadratkilometer großen Stausee zu gelangen, muss man nämlich zuerst eine rund 10 km lange Schotterpiste fahren, bevor es nochmal ordentlich steile Serpentinen nach oben zum eigentlichen Ziel geht. Nachdem wir aber mit unserem Oldie raufkamen, sollte es für die meisten Fahrzeuge kein Problem sein und wir können euch garantieren, dass sich die Auffahrt lohnen wird. Die Aussicht ist wirklich atemberaubend schön!
Am höchsten Punkt befindet sich seit Anfang 2021 ein Restaurant und von dort kann man einen kurzen Hike zum Aussichtspunkt am Gamti Mountain machen. Um zur Aussichtsplattform zu gelangen, muss man 1 Euro zahlen, was sich absolut lohnt. Man hat von hier einen grandiosen Blick auf den türkisfarbenen Bovilla-See und die umliegenden Berge. An vielen Übernachtungsmöglichkeiten befinden sich sogar Feuerstellen und so war unser Highlight ein Lagerfeuer mit dem Blick auf die untergehende Sonne über dem See. Das Bovilla-Reservoir gehört bis heute zu unseren Top 3 Albanien Highlights.
Eine der Hauptattraktionen der Stadt sind die Bunkeranlagen Bunk’art1 und Bunk’art2. In ganz Albanien gibt es rund 200.000 Bunker, die zwischen 1972 und 1984 erbaut wurden, diese sollten das Land vor ausländischen Truppen schützen. Viele der Bunker sehen aus wie kleine Pilze und fast an jeden Ort an den wir kamen, sind noch heute teils zerstörte und teils komplett erhaltene Bunker zu sehen gewesen. In Tirana befinden sich die zwei oben genannten Museen, welche die gesamte Geschichte der Bunker erzählen. Bunk’art1 befindet sich am Stadtrand Tiranas in einem riesengroßen unterirdischen Bunker. Diesen haben wir besichtigt und im Falle eines Krieges sollte hier die komplette kommunistische Führung Unterschlupf finden. Bunk’art2 befindet sich direkt in der Innenstadt in einem ehemaligen Folterkeller vom Geheimdienst. Diesen haben wir nicht besucht, muss aber auch sehr interessant sein. Umgerechnet haben wir für den Eintritt im Bunk’art1 etwa 4 Euro gezahlt.
Der Strand von Durrës
Auf dem Weg in Richtung Süden fanden wir durch Zufall einen wunderschönen Spot am Strand unterhalb von Durrës. Auf dem Parkplatz der familienbetriebenen Strandbar “Buona Vila” kann man kostenlos übernachten und hat sogar Zugang zu Toiletten und Wasser. Wir konnten hier ganz besonders die albanische Gastfreundschaft spüren und haben außerdem gesehen, wie liebevoll die Besitzer sich dort um die Straßenhunde gekümmert haben. Am Strand haben wir die schönsten Sonnenuntergänge erlebt und hier ist es auch im Vergleich zu vielen anderen Plätzen richtig sauber. Der Platz bleibt uns noch lange in Erinnerung.
Llogara-Pass
Vom sogenannten Albanischen Hinterland ging es für uns über den wunderschönen Llogara-Pass in Richtung der Traumstrände im Süden. Der Gebirgspass befindet sich im Llogara Nationalpark und bei gutem Wetter hat man traumhafte Ausblicke auf die Strände an der Küste und die Berge. Es gibt immer wieder Möglichkeiten um anzuhalten, Fotos zu knipsen oder einfach nur die schöne Aussicht zu genießen.
Borsh Beach
Borsh Beach
Ein weiterer Traumstrand sowohl zum Baden als auch zum Campen ist der Borsh Beach. Wir standen mehrere Tage direkt neben einer Strandbar (die im Oktober bereits beschlossen hatte) und vor unserer Haustüre waren diese zwei perfekten Palmen, die einfach förmlich nach Hängematte schrien. Wir haben uns hier super wohl gefühlt, waren jeden Tag baden und konnten am Lagerfeuer die schönsten Sonnenuntergänge bestaunen. Auch einer unserer absoluten Lieblingsplätze (wie oft ich das bereits geschrieben habe?).
Gjipe Beach
Rund 30 km nördlich vom Borsh Beach befindet sich der berühmte Gjipe Beach. Wir sind bei gutem Wetter extra nochmal ein Stück zurückgefahren weil wir schon so viele tolle Bilder von der Bucht gesehen hatten und dort unbedingt auch mal ins Wasser hopsen wollten. Den Van haben wir beim ausgeschilderten Parkplatz abgestellt, von hier sind es zu Fuß noch etwa 20 Minuten bis zum Strand. Es gibt wohl direkt unten an der Bucht einen kleinen Campingplatz, der ist aber wiklich nur mit 4×4 zu erreichen. Der Weg ist voller riesiger Steine und tiefer Schlaglöchern und wir konnten uns beim besten Willen nicht vorstellen, wie man hier selbst mit einem offroad Fahrzeug heil unten ankommen soll.
Vor der letzten Kurve sieht man den wunderschönen Strand und die Klippen die in die Höhe ragen schon von Weitem und der Anblick ist wirklich ein absoluter Traum. Einige Wochen vor unserem Besuch wurde Albanien von schlimmen Unwettern heimgesucht, dabei wurden auch Teile vom Strand weggeschwemmt. Entsprechend war die Bucht nicht ganz so wie wir sie auf den Fotos in Erinnerung hatten aber das Wasser war trotzdem unglaublich klar und blau und wunderschön zum Baden. Im Sommer ist hier vermutlich die Hölle los aber wir waren mit ein paar wenigen Anderen fast ganz alleine da. Oh und übrigens, das kleine Strand-Restaurant hatte sogar in der Nebensaison noch offen und wir haben dort den leckersten Tzatziki seit langem gegessen.
Pasqyra Beach bei Ksamil
Gut möglich, dass ihr von diesem Strand noch nie zuvor gehört habt aber das wollen wir jetzt unbedingt ändern, dieser Ort ist nämlich einfach nur der absolute Oberwahnsinn. Wir fanden den Strand durch Zufall in der park4night App, die Anfahrt war ziemlich steil und auch etwas abenteuerlich aber das lag vor allem daran, dass der Weg durch die starken Unwetter ziemlich gelitten hatte. Unten angekommen mussten wir uns erstmal selbst kneifen. Das Wasser war so unglaublich blau und wir haben uns gefühlt wie in der Karibik. Patrick hat sofort sein Stand Up Paddle ausgepackt und zum Sonnenuntergang sind wir gemeinsam in die Nachbarbucht gepaddelt. Dort waren wir komplett alleine und es war einfach nur magisch. Kleiner Insidertipp: Falls ihr (wie wir) mal zu faul zum kochen seid könnt ihr euch bei Pizza Rei&Rai eine günstige und super leckere Pizza bestellen, die euch dann direkt zum Strand geliefert wird.
Der Badeort Ksamil
Ganz im Süden Albaniens direkt gegenüber der griechischen Insel Korfu befindet sich der wohl beliebteste Ferienort, Ksamil. Die Gegend soll zu den schönsten Badeorten des gesamten Landes zählen und wir wollten uns diesen natürlich auch nicht entgehen lassen. In der Hochsaison muss hier richtig viel los sein, zu unserer Zeit im Oktober war kaum eine Menschenseele unterwegs obwohl das Wetter richtig toll war. Und ja, was sollen wir sagen, das Wasser ist so was von glasklar und der Sand so schön weiß aber wenn wir ganz ehrlich sind, fanden wir alle Strände die wir zuvor erwähnt haben irgendwie beeindruckender. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir im Ort Ksamil nicht so schön mit dem Van stehen konnten wie bei den anderen Sränden, vielleicht haben wir DIE Plätze aber auch einfach verfehlt. Das soll euch aber natürlich nicht abhalten, ein Besuch lohnt sich trotzdem, die Strände sind traumhaft!
Syri i Kaltër – Das Blue Eye
Auf dem Weg nach Gjirokastra haben wir noch einen Stopp am bekannten Blue Eye gemacht. Das Wasser schießt hier mit hohem Druck aus der Quelle, einem knapp 50 Meter tiefen Loch und es wird vermutet, dass das Blaue Auge Teil eines großen Höhlemsystems von unterirdischen Flüssen ist. Bis heute ist das Phänomen jedoch nicht ganz klar. Der Anblick ist wirklich beeindruckend und die verschiedenen Blautöne schimmern wunderschön, wir würden aber behaupten das sich ein Umweg hierfür nicht extra lohnt. Wenn das Blue Eye aber auf der Strecke liegt, kann man einen kurzen Stop einlegen. In der Nebensaison haben wir keinen Eintritt zahlen müssen, ansonsten kostet es in etwa 2 Euro pro Person.
Gjirokaster
Nach vielen Nächten des Freistehens hatten wir dringend mal wieder eine heiße Dusche nötig und sind für eine Nacht auf den Campingplatz “Ora Rv Camping” in Gjirokaster gefahren. Nachdem es in Städten immer relativ schwierig ist wild zu campen war das für uns die Beste Möglichkeit. Der Campingplatz ist super gelegen und man kann in 20 Minuten zu Fuß in die Stadt laufen, auch die sanitären Anlagen waren top und das Personal super nett.
Gjirokaster ist eine der ältesten Städte Albaniens, ist umgeben von bis bis zu 2000 Meter hohen Gipfeln und gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Gjirokaster wird auch die “Stadt der tausend Stufen” genannt, weil die Häuser hier in die steilen Hänge gebaut wurden und entsprechend die ganze Stadt aus unzähligen Treppen und Stufen besteht. Es gibt nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten aber man kann sich einfach durch die vielen wunderschönen Gassen der Altstadt treiben lassen, findet ein schönes Café neben dem anderen und außerdem viele süße kleine Läden.
Hoch oben über der Stadt befindet sich die Burg von Gjirokastra, die gut zu Fuß erreichbar ist. Von hier hat man traumhafte Aussichten über die Stadt und auf die umliegenden Berge. Für ein paar Euro Eintritt kann man den Garten, das ehemalige Gefängnis, eine Bühne und vieles mehr entdecken und bekommt interessante Einblicke in die Geschichte der Anlage.
Vjosa Tal
Der Fluss Vjosa in Albanien ist einer der letzten lebendigen Wildflüsse Europas. 80 Kilometer von den insgesamt 270 fließt er durch Griechenland, die Hauptstrecke jedoch durch Albanien. Auf dem Weg zu den heißen Quellen sind wir ein Stück durchs sogenannte Vjosa Tal gefahren und die Strecke ist wirklich einzigartig schön. Überall am Fluss entlang gibt es Stellen zum Wildcampen mit Blick auf die umliegenden Berge und wir hatten hier ein bisschen das Gefühl als würde die Zeit stillstehen.
Lengarica Canyon und Benjë Quellen
Unser vorletzter Stop in Albanien waren die heißen Quellen von Bënja. Die Thermalquellen sind schon von Weitem ausgeschildet und eigentlich nicht zu verfehlen. Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar Meter bis zur wunderschönen Steinbrücke „Ura e Kadiut“, welche den Eingang zur Schlucht markiert. Übernachten ist hier übrigens auch kein Problem, in den Sommermonaten kostet das Parken wohl ein paar Euro, in der Nebensaison ist es aber komplett kostenlos. Insgesamt gibt es dort sechs natürliche Thermalquellen, die Größten liegen direkt an der Brücke, um zu den Kleineren zu kommen muss man ein Stück in die Schlucht laufen. Die Temperaturen variieren von 22° – 30° C, richtig heiß ist das Wasser also nicht. Es soll jedoch durch die Sulfate, Calcium, Schwefelwasserstoff, Natriumchlorid und Hydrogencarbonate eine heilende Wirkung bei Rheuma oder auch Magenbeschwerden haben. Manche Becken sind schwefelhaltiger als Andere und diese riechen dann teilweise auch ziemlich arg.
Wie bereits erwähnt gibt es weiter hinten im Lengarica Canyon weitere Becken. Um hierhin zu kommen muss man ein Stück “rein” kraxeln. Am geeignetsten sind hierfür Badeschuhe, da man mehrmals den Fluss durchqueren muss. Dort hinten sind dann auch kaum mehr Besucher und man hat die Becken mit ein bisschen Glück ganz für sich alleine. Die Kulisse mit den steilen Felsen ist wirklich atemberaubend.
Wanderung zum Sopolit Wasserfall
Zum Abschluss unserer dreiwöchigen Rundreise durch Albanien wollten wir nochmal Wandern gehen, unser Ziel war der Sopolit Wasserfall im Nemercka Gebirge Südalbaniens. Ausgangspunkt der Wanderung ist das kleine Bergdorf Strëmbec. Bis dorthin kamen wir jedoch mit dem Van nicht, da wir kurz vor dem Ziel vor einer Brücke standen, deren Zustand alles andere als vertrauenswürdig war. Patrick wollte es riskieren, mir war es jedoch etwas zu heikel also parkten wir unseren Van vor der Brücke und hatten somit ein paar extra km vor uns. Im Ort Strëmbec angekommen fanden wir den ersten und einzigen Wegweiser zum Wasserfall. Man findet auch beim Recherchieren relativ wenig darüber weil die Wanderung bzw. die ganze Region sehr untouristisch ist.
Vom Wegweiser aus geht es erst ein Stück durch den Wald und dann immer entlang auf den Flanken des Bergs Nemercka. Vorbei an nett winkenden Hirten, entlang an Schafsweiden, immer mit traumhaft schönen Ausblicken auf die umliegenden Berge. Nach gut 1,5 Stunden Fußmarsch hört man schon aus der Ferne den Wasserfall. Das letzte Stück war etwas tricky, weil durch die vielen Regenfälle der letzten Wochen der Pfad mit Geröll zugeschüttet war aber der Wasserfall ist einfach nur gewaltig und traumhaft schön. Auf dem Rückweg mussten wir uns etwas sputen weil es im Herbst recht früh dunkel wird und uns noch die alltägliche Stellplatzsuche bevorstand, die Wanderung war aber definitiv ein schöner Abschluss unserer Albanien Reise und hat uns mal wieder gezeigt wie schön es sein kann, ein Land abseits der Touristenpfade zu erkunden.
Unser Fazit zu Albanien
Albanien hat uns nachhaltig beeindruckt und wir können es schon jetzt kaum erwarten irgendwann wieder zu kommen, um dann den Norden des Landes zu erkunden. Den Teil mussten wir aufgrund des schlechten Wetters nämlich leider auslassen. Wir hatten eine wirklich großartige Zeit und finden das Land bietet sich perfekt für einen Roadtrip mit dem Campervan an. Nachdem viele Orte noch touristisch unerschlossen sind, stehen entsprechend auch keine großen (und kleinen) Hotelanlagen dort und wir finden, man hat ohne Van oder evtl. Zelt gar nicht die Möglichkeit so tief in das Land und die Kultur einzutauschen. Ein weiterer Grund für eine Rundreise mit Van sind die günstigen Spritpreise! Bzgl. Sicherheit im Land können wir sagen, dass wir uns zu keinem Zeitpunkt unsicher oder unwohl gefühlt haben, ganz im Gegenteil, die Menschen sind so unglaublich gastfreundlich und herzlich wie wir es selten zuvor erlebt haben. Wir kommen wieder, ganz bestimmt!
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